Therapie verläuft im besten Fall strukturiert und verfolgt Therapieziele, z.B. eine Besserung der Situation. Ich gliedere einen therapeutischen Prozess in acht Phasen:
Der therapeutische Prozess in 6 Phasen
Dieser Abschnitt enthält Antworten auf häufig gestellte Fragen, die Benutzern helfen, die benötigten Informationen schnell und einfach zu finden.
Phase 1: Anamnese und Beziehungsaufbau
Wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist eine starke Arbeitsbeziehung: Vertrauen, Authentizität und Motivation von beiden Seiten. Eine Anamnese dient sowohl der Therapeutin als auch der Klient*in den Ist-Zustand, d.h. die Biografie und die jetzige Situation kennenzulernen und zu verstehen. Zentrale Herausforderungen der Klient*in finden hier einen wertfreien, wohlwollenden und sicheren Rahmen. Ziele können formuliert werden.
Außerdem wird der Therapieablauf besprochen. Dazu gehören: Zeiten, Rahmenbedingungen, Vertrag, Ausfallhonorare, offene Fragen, Diagnostik etc.
Phase 2: Psychoedukation
Wenn Phase 1 abgeschlossen wurde folgt eine Analyse der vorhandenen Informationen. die Herausforderungen können ggf. einer Störung zugeordnet werden. Der zweite Schritt, nachdem erörtert wurde wie der Ist-Zustand ist, ist die Benennung des Standortes und des Zieles. Wie bei einer Routen-Suche, wird ein Weg gefunden. Wissen ist in diesem Fall Macht. Es geht vor allem darum, nicht mehr ausgeliefert zu seinen, sondern zu wissen: „daran leide ich, das kann ich dagegen tun.“
Die Wissensvermittlung über die mögliche Erkrankung, wie diese entsteht und wodurch sie Aufrechterhalten wird, sorgt in vielen Fällen zu einer Erleichterung. Muster können erst dann geändert werden, wenn man sie erkennt. Gemeinsam erarbeiten wir also die individuellen Enstehungsbedingungen und Risikofaktoren.
Phase 3: Klientenzentriertes Vorgehen
Jede*r Klient*in ist einzigartig! Genauso und nur so, wird eine individuelle und ganzheitliche Therapie ermöglicht. Zunächst werden die Symptome behandelt, anschließend basierend auf wissenschaftlicher Grundlage werden Methoden angewandt, die nachweislich zur Reduktion der Symptomatik beiträgt integriert. Es gibt geeignetere und weniger geeignete Methoden, die es dann entsprechend auszuprobieren gilt.
Phase 4: Kognitive Integration
Die Therapie dient der Besserung der Situation. Die Begleitung durch die Therapeutin hilft dabei Muster an sich zu erkennen und störungsspezifische, negative Denkmuster zu bearbeiten. Dazu gehört das Herausfinden wann die Symptome eintreten, welche Gedankenkonstrukte dahinterstecken und was die eigenen Gedanken des Klienten dazu wären. Anwendbare Techniken können hier angesetzt und erlernt werden,
Phase 5: Emotionale Integration
Ähnlich wie bei der Psychoedukation gilt es in dieser Phase den Zugang und den gesunden Umgang zu den eigenen Emotionen und Bedürfnissen zu finden. Das Ziel ist es mit mehr Achtsamkeit dem eigenen Leben gegenüber zu stehen. Der bewusste und bedürfnisorientierte Umgang führt dazu der Mensch zu werden, der man sein will: Die beste Version seiner selbst.
Phase 6: Therapieziele
Die vorformulierten Ziele werden nochmals in den Vordergrund gerückt und können nun mit den zuvor Besprochenen, Erkannten und den erlernten Methoden im Prozess betrachtet werden. Außerdem wird sobald Stabilität eingekehrt, Symptome abgeklungen sind, Emotionen und Bedürfnisse anerkannt und ein gesunder Umgang gefunden, sowie die Ziele erreicht wurden von einer erfolgreichen Therapie gesprochen werden. Eine Rückfallprophylaxe hilft dabei: 1.Frühwarnzeichen zu identifizieren, 2. einen Krisenplan zu entwickeln, 3. langfristige Strategien für Selbstmanagement und Stabilität zu entwickeln.